Buch-Review: Der Wanderer - Khalil Gibran

Meine Buch-Review zu: Der Wanderer von Khalil Gibran!

Der libanesische Maler, Philosoph und Dichter Khalil Gibran wurde 1883 im Libanon geboren, wanderte jedoch bereits als Kind mit seiner Familie in die USA aus. Nachdem seine Mutter früh starb, entschied er sich im Alter von 25 an einer privaten Kunstakademie in Paris zu studieren. Nach seinem Studium kehrte er jedoch wieder in die USA zurück und lebte fortan in New York.

In der US-amerikanischen Millionenmetropole an der Ostküste organisierte Khalil Gibran während des ersten Weltkriegs humanitäre Hilfe für sein Heimatland Libanon. Zudem schrieb er hier auch seine bis heute weltweit bekannten Bücher, die er – anders als seine ersten Bücher – größtenteils in Englisch veröffentlichte. Khalil Gibran wollte damals vor allem die arabische Literatur weltweit bekannt machen, da diese in westlichen Ländern bis dato noch unbekannt war.

Dies gelang ihm nicht nur aus heutiger Sicht, sondern auch zu Lebzeiten bis zu seinem frühen Tod in 1931 sehr gut. Denn Bücher wie „Der Narr“ und „Jesus Menschensohn“ sowie auch das auf meinem Blog bereits vorgestellte Buch „Der Prophet“ sind bis heute weltweit bekannt. So widmete der schottische Herausgeber Neil Douglas-Klotz ihm mit „Khalil Gibrans kleines Buch vom guten Leben„, das 2018 im Lotos Verlag veröffentlicht wurde, sogar ein eigenes Buch.

Genauso, wie auch das Buch „Der Prophet“ von Khalil Gibran, das Mitte 2021 im Anaconda Verlag neu aufgelegt wurde, erschien Anfang 2023 auch ein weiteres Buch von Khalil Gibran im Anaconda Verlag. Es trägt den Titel „Der Wanderer“ und zählt ebenfalls zu den bekanntesten Werken des libanesischen Dichters. In dieser Buch-Review soll das Buch „Der Wanderer“ genauer vorgestellt werden.

Inhalt: Mehr als 50 poetische Gleichnisse des großen Dichters

Das Buch „Der Wanderer“ von Khalil Gibran erschien ein Jahr nach dem Tod des Autors im Jahr 1932 unter dem Titel „The Wanderer. His Parables and His Sayings„. Die neuste deutsche Ausgabe im Anaconda Verlag beschreibt den Inhalt des fast 100 Seiten starken Büchleins auf dem Buchrücken wie folgt: „In über 50 poetischen Gleichnissen vermittelt Khalil Gibran einsichtsvolle Antworten auf existenzielle Fragen zu Themen wie Hoffnung und Tod, Liebe und Freiheit.

Das trifft es tatsächlich auch relativ gut, da dieser Satz bereits zeigt, dass es sich hierbei um ein inspirierendes Buch handelt, das mehr als nur ein Thema anspricht. Denn Ähnlich, wie auch das Buch „Der Prophet“ greift Khalil Gibran auch in seinem Buch „Der Wanderer“ zentrale Fragen aus mehreren Lebensbereichen auf. Vorrangig geht es jedoch um den Bereich Beruf, den Bereich Beziehungen und den Bereich Selbst.

Ich bin nur ein Tropfen in diesem unendlichen Ozean.“ – Khalil Gibran

Jede der über 50 Gleichnisse ist wie eine einzelne, ganz kurze Geschichte aufgebaut. Lediglich die erste und die letzte Geschichte bildet dabei einen Rahmen für das Buch, da es hier tatsächlich auch um die Geschichte des Wanderers geht. Dieser erzählt sozusagen die Geschichten und Gleichnisse im Buch. Dabei sind die meisten der Geschichten nur eine halbe bis zwei Seiten lang und sehr schnell gelesen.

Allerdings lohnt es sich sehr, jedes Gleichnis mehrfach zu lesen. Denn Khalil Gibran ist bekannt für seine berührende Art zu Schreiben, aber auch für seine tiefsinnigen Texte. Dies führt dazu, dass man die Geschichten zwar gerne liest, sie jedoch oftmals nicht gleich – oder womöglich auch nicht immer nach mehrmaligem Lesen – versteht.

Wir selbst sind das unendlich Kleine und das unendlich Große. Und wir sind der Weg vom einen zum anderen.“ – Khalil Gibran

Maximal eine Handvoll Geschichten enthalten wirklich direkt ersichtliche oder eins zu eins übernehmbare Lektionen. Die meisten der Gleichnisse aus dem Buch „Der Wanderer“ von Khalil Gibran müssen von den Lesern und Leserinnen interpretiert oder bestenfalls von innen heraus verstanden werden. Daher lohnt es sich auch, mehr Zeit mit dem Denken und Fühlen der Inhalte zu verbringen als mit dem Lesen selbst.

Diese Kombination aus einfach sowie angenehm zu lesenden Texten und der inhaltlichen Tiefe, die sich nicht immer direkt erschließt, machen die Bücher von Khalil Gibran zu etwas ganz Besonderem. Denn während viele andere Bücher aus dem Anaconda Verlag mit Weisheiten aus früheren Zeiten oftmals schwerer zu lesen sind, könnte es sich beim Buch „Der Wanderer“ von Khalil Gibran auch um eine unterhaltsame Geschichten-Sammlung handeln.

Es gibt keinen Herrscher. Es gibt nur Beherrschte, beherrscht von sich selbst.“ – Khalil Gibran

Wer sich den Gleichnissen, Parabeln und Metaphern aus dem Buch „Der Wanderer“ von Khalil Gibran jedoch wirklich hingibt, kann viel für sich mitnehmen. – Und wenn Du anschließend Deine besten Erkenntnisse aus dem Buch mit meinen Top Learnings und Handlungsaufforderungen, die Du unten findest, vergleichst, wirst Du sicher auch viele Unterschiede feststellen.

Denn wie bereits mehrfach betont, sind die Lehren aus dem Buch „Der Wanderer“ von Khalil Gibran nicht immer offensichtlich und eignen sich auch gut, zum gemeinsamen Philosophieren – ganz ähnlich, wie auch das Buch „Geschichten, die das Denken herausfordern“ von Elke Wiss. Damit Du Dir selbst Mal ein Bild von einem poetischen Gleichnis von Khalil Gibran machen kannst, habe ich Dir im nächsten Absatz eines aufgeschrieben.

Tränen und Gelächter - ein Gleichnis aus dem Buch "Der Wanderer" von Khalil Gibran

Eines Tages gegen Abend traf eine Hyäne am Ufer des Nils ein Krokodil. Sie blieben beide stehen und begrüßten sich. Die Hyäne sprach zuerst und sagte: „Wie ist es Ihnen heute ergangen, Sir?“

Und das Krokodil antwortete und sagte: „Es ist mir schlecht ergangen. Manchmal weine ich in meinem Schmerz und meinem Kummer, und dann höre ich von den anderen stets: ‚Das sind doch nur Krokodilstränen.‘ Und das verletzt mich mehr, als ich sagen kann.“

Da sagte die Hyäne: „Du sprichst von Deinem Schmerz und Deinem Kummer, aber denk für einen Moment auch mal an mich. Ich bestaune die Schönheit der Welt, ihre Wunder und ihre Geheimnisse, und vor lauter Freude muss ich lachen, so wie der Tag selbst auch. Und dann sagen die Leute im Dschungel: ‚Das ist doch nur Hyänengelächter.'“

Meine 5 Learnings

  1. Die meisten Menschen sind dazu verdammt, ihre Leere mit Lärm zu füllen.
  2. Das, was in Deinem Herzen ist, ist viel wichtiger als das, was in Deinen Taschen ist.
  3. Manchmal lohnt es sich, für Dinge zu leiden, da man später reich belohnt wird.
  4. Freude und Leid sind in Wahrheit eins, denn ohne Freude gibt es kein Leid und ohne Leid gibt es keine Freude.
  5. Nur wenige von uns sind fähig, völlig verschiedene Tatsachen miteinander zu einer Wahrheit zu verbinden.

Meine 5 Handlungsaufforderungen

  1. Beurteile andere niemals nach ihrem Äußeren – wie ihrem Aussehen oder ihrer Größe – denn jeder Mensch hat andere Stärken!
  2. Verstelle Dich nicht, sondern sei so, wie Du bist, auch wenn andere Menschen versuchen, Dich zu ihrem Spiegelbild zu machen!
  3. Verkaufe Dich nicht unter Wert, denn auch wenn Du Deinen Wert noch nicht sehen magst, so könnten andere einmal bereit sein, viel mehr dafür zu geben, als Du aktuell verlangen würdest!
  4. Wünsche anderen Menschen niemals etwas Schlechtes, auch wenn sie Dinge tun, die Dir nicht gefallen!
  5. Rede Deine Aufgaben nicht vor anderen schwieriger und größer als sie tatsächlich sind, nur um vor ihnen besser dazustehen!
    • Schlüpfe lieber einmal in die Rolle der anderen und betrachte die Welt und die Aufgaben mit ihren Augen!

Fazit: Kurze, inspirierende Gleichnisse, die zum Nachdenken anregen

„Der Wanderer“ von Khalil Gibran ist ein knapp 100 Seiten starkes Büchlein mit mehr als 50 poetischen Gleichnissen. Dabei handelt es sich um ganz kurze Geschichten mit einer Länge von einer halben bis zwei Seiten, die nicht zusammenhängen.

Den Rahmen bilden lediglich die erste und die letzte Geschichte, in denen Khalil Gibran den Wanderer beschreibt, der all diese Geschichten erzählt. Ansonsten thematisieren seine Gleichnisse, Parabeln und Metaphern jedoch Themen aus mehreren Lebensbereichen – wie es auch im Buch „Der Prophet“ der Fall ist.

Dabei zeichnen sich die Texte von Khalil Gibran vor allem dadurch aus, dass sie sehr kurzweilig und unterhaltsam, zugleich aber auch berührend und tiefsinnig sind. Dementsprechend ist das Buch „Der Wanderer“ nicht nur leicht zu lesen, sondern enthält auch viele spannende Weisheiten, die jedoch darauf warten, von Lesern und Leserinnen interpretiert oder erspürt zu werden.

Damit eignet sich das Buch „Der Wanderer“ von Khalil Gibran sowohl als Unterhaltsliteratur als auch als Impulsgeber oder als Ausgangslage für philosophische Gespräche mit vielseitigen Themen, wie Hoffnung, Tod und Liebe sowie Freiheit. – Daher kann ich das Buch sowohl im Bereich Beruf und im Bereich Beziehungen als auch im Bereich Selbst definitiv empfehlen!

Deine Meinung zum Buch "Der Wanderer" von Khalil Gibran

Kanntest Du „Der Wanderer“ bereits? – Wie ist Deine Meinung zu dem Buch von Khalil Gibran?

Hinweise zur Buch-Review "Der Wanderer" von Khalil Gibran:

Bei diesem Beitrag handelt es sich um Werbung und die Links in diesem Beitrag sind Affiliate-Links.

Ich empfehle auf meinem Blog ausschließlich Bücher, die mir selbst gut gefallen und neue Impulse gegeben haben. Diese bekomme ich teilweise kostenlos zugeschickt. Wenn Du ein Buch über die Links in meinen Beiträgen über Amazon kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Diese ermöglicht es mir, den Blog zu unterhalten und zu verbessern. Daher unterstützt Du mit dem Verwenden meiner Links diesen Blog. – Vielen Dank dafür!

Teile diesen Beitrag über:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert