Buch-Review: Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken - Heinz-Peter Röhr
Meine Buch-Review zu: Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken von Heinz-Peter Röhr!
Autor: Heinz-Peter Röhr
Der deutsche Sozialarbeiter und Pädagoge Heinz-Peter Röhr arbeitete über 30 Jahre mit Suchtmittelabhängigen an einer Fachklinik im Sauerland. Im Laufe seiner Arbeit mit den Patienten erkannte er die große Wirkung von Märchen, Mythen und Geschichten sowie dem Lesen im Allgemeinen auf Menschen.
So entschied sich Heinz-Peter Röhr selbst Autor zu werden. Mit seinen Büchern wollte er seit jeher nicht nur Fachkollegen und seelsorgerisch sowie therapeutisch Arbeitende, sondern auch Betroffene erreichen. Dies gelang ihm seit mehr als zwei Dekaden bis heute.
So schrieb Heinz-Peter Röhr erfolgreiche Bücher, wie „Narzissmus: Dem inneren Gefängnis entfliehen„, „Vom Glück sich selbst zu lieben: Wege aus Angst und Depression„, „Die Kunst, sich wertzuschätzen“ oder „Wege aus der Abhängigkeit: Belastende Beziehungen überwinden„, die allesamt im Patmos Verlag erschienen sind.
Gleiches gilt auch für das Buch von Heinz-Peter Röhr, um das es in diesem Beitrag gehen soll. Denn dieses erschien bereits 2010 unter dem Titel „Wegweiser zum Glück“ und wurde 2020 unter dem Titel „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ neu im Patmos Verlag veröffentlicht.
Inhalt: Glaubenssätze ablegen, verstehen & neu programmieren
Das Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ von Heinz-Peter Röhr behandelt das Thema Glaubenssätze. Unter diesem Namen war es zumindest mir vorher bekannt. Der Autor selbst spricht in seinem Buch allerdings nahezu ausschließlich von inneren oder geheimen Programmen und teilweise auch von geheimen Aufträgen, die wir vor allem in jungen Jahren erlernt oder erhalten haben.
Glaubenssätze stehen keinem auf der Stirn geschrieben, beeinflussen unser Selbstwertgefühl und damit auch unser Glück und das ganze Leben jedoch maßgeblich. So können sie oft nur indirekt erkannt sowie entschlüsselt und nicht einfach so gelöscht werden. Da sie emotional erlernt wurden, gehören unsere Glaubenssätze sozusagen zum Betriebssystem. Und auf Basis des Betriebssystems laufen eben auch alle anderen Programme.
Zu Beginn vom Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ schreibt Heinz-Peter Röhr Folgendes über den Inhalt der etwa 150 Seiten: „In diesem Buch werde ich beschreiben, wie sich das Selbstwertgefühl bildet, welche Blockaden eine positive Entwicklung behindern und vor allem, wie man effektiv an einer Verbesserung des eigenen Selbstwertgefühls arbeiten kann.“
„Viele stehen im Nebel und sehen die Tür nicht, durch die sie gehen müssten.“ – Heinz-Peter Röhr
Weiter schreibt Heinz-Peter Röhr in der Einleitung zum Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“: „Ziel soll sein, einerseits zu erkennen, weshalb das eigene Selbstwertgefühl so geschwächt oder gestört ist; andererseits möchte ich aufzeigen, wie man wieder zu einer gesunden Wertschätzung seiner selbst gelangen kann, wie man förmlich ‚aus der Klemme kommt‘.„
„In jedem von uns laufen mehr oder weniger schädliche Programme ab. Daher richtet sich das Buch an alle, die mit Hilfe neuer Programme aus alten Verhaltensmustern aussteigen und zu neuen Ufern gelangen wollen – zu einem gestärkten Selbstwertgefühl und einem selbstbestimmten Leben in Gelassenheit und innerem Glück.„
„Erfolgreichere und glücklichere Menschen haben eher optimistische und positive geheime Programme.“ – Heinz-Peter Röhr
Das oben beschriebene Ziel erreicht Heinz-Peter Röhr mit seinem Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ meiner Ansicht nach voll und ganz. Denn obwohl das Buch nur etwa 150 Seiten umfasst, geht er dennoch genau auf alles ein. In insgesamt drei Teilen widmet er sich nach und nach allen wichtigen Faktoren: Zunächst beschreibt er, wie unser Selbstwertgefühl entsteht und welche Rolle unsere positiven Glaubenssätze, aber vor allem unsere negativen Glaubenssätze spielen.
Anschließend widmet er sich den Gegenprogrammen zu unseren Glaubenssätzen. Den negative Glaubenssätze verursachen immer eine bestimmte Dynamik, die es laut Heinz-Peter Röhr unbedingt zu verstehen gilt. So beschreibt er in seinem Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ folgenden Ablauf: 1. Die negativen Glaubenssätze werden durch schmerzhafte Erlebnisse ausgelöst; 2. Um diesen Schmerz nicht zu spüren, werden Gegenprogramme entwickelt.
„Ein neues Leben fängt immer mit neuem Denken an, mit einem neuen Programm.“ – Heinz-Peter Röhr
Als Letztes geht Heinz-Peter Röhr im Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ auf die neuen Programme bzw. positiven Glaubenssätze für ein besseres Leben ein. Hier erklärt er vor allem, wie Du wirksam positive Glaubenssätze aufbaust. Wie in den beiden Teilen zuvor, nennt der Autor auch hier viele einfache Beispiele anhand von fiktiven Personen. Zudem erklärt Heinz-Peter Röhr in seinem Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ auch verschiedene negative Glaubenssätze, Gegenprogramme und positive Glaubenssätze.
Damit ist es ein praxisnahes und leicht verständliches Buch über Glaubenssätze, deren Entstehung und Bearbeitung für ein besseres Leben. Denn negative Glaubenssätze sind maßgeblich für Unzufriedenheit verantwortlich, während positive Glaubenssätze ein wichtiger Schlüssel für Zufriedenheit und Glück im Leben sein können. Daher trug der Buch in der ersten Ausgabe im Patmos Verlag auch den Titel „Wegweiser zum Glück„.
Übersicht über die Kapitel aus dem Buch "Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken":
Damit Du Dir einen möglichst guten Überblick über die Themen aus dem Buch von Heinz-Peter Röhr machen kannst, findest Du an dieser Stelle eine Übersicht über alle drei Teile und deren Kapitel aus dem Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“:
- Vorwort
- Einleitung: Wie wir unser Glück blockieren
- Teil 1: Die Macht geheimer Programme
- Wie unser Selbstwertgefühl entsteht
- Geheime Programme
- Teil 2: Gegenprogramme – die falsche Rettung
- Typische Gegenprogramme
- Teil 3: Neue Programme für ein besseres Leben
- Ein neues Programm erarbeiten
- Neue Programme
- Leben mit den neuen Programmen
- Schluss
- Fallbeispiele
16 negative Glaubenssätze im Überblick:
Negative Glaubenssätze sind den Menschen meist nicht bewusst, bis sie sich intensiv damit auseinandersetzen. Lies Dir die folgenden negativen Glaubenssätze daher gerne einmal in Ruhe durch und spüre in Dich hinein, ob einer oder mehrere davon vielleicht auch in Deinem Unterbewusstsein sind:
- „Ich bin unerwünscht.“
- „Ich genüge nicht.“
- „Ich will der/die Beste sein, aber ich genüge nicht.“
- „Ich bin zu kurz gekommen / Ich bin nicht satt geworden.“
- „Ich soll anders sein, als ich bin.“
- „Ich bin hilflos.“
- „Ich bin ausgeliefert.“
- „Ich bin schuldig.“
- „Ich bin ein Verlierer.“
- „Ich bin das »schwarze Schaf«“
- „Ich mache immer alles falsch.“
- „Ich will Kind bleiben.“
- „Ich bin immer krank.“
- „Ich bin wertlos.“
- „Ich schaffe es nicht.“
- „Ich muss gehorchen.“
Was sind typische Gegenprogramme zu negativen Glaubenssätzen?
Im zweiten Teil von seinem Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ beschreibt Hein-Peter Röhr die typischen Gegenprogramme zu negativen Glaubenssätzen. Diese haben laut dem Autor die Tendenz, suchtähnlich zu entgleiten und verschaffen vorübergehende Beschwerdefreiheit. Nachdem die Wirkung der Gegenprogramme zu den negativen Glaubenssätzen jedoch abgeklungen ist, verschärft sich das Problem jedoch meistens.
Mithilfe einer intensiven Selbsterforschung ist jeder in der Lage, seine eigenen Gegenprogramme zu negativen Glaubenssätze zu entdecken. Viele davon nennt Heinz-Peter Röhr auch im Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“. Dazu zählen unter anderem, Perfektionismus, Arbeitssucht, Machtgier, Rollenspiele, Sich unsichtbar machen, Überanpassung, Grübeln, Helfersyndrom, Selbstzerstörung, Trotz, Flucht in Krankheit und Depression, Aggression und Gewalt sowie Betrug und viele mehr.
11 positive Glaubenssätze im Überblick:
Wenn Du Deine negativen Glaubenssätze und Deine Gegenprogramme erkannt hast, kannst Du diese durch neue, positive Glaubenssätze ersetzen. Diese positiven Glaubenssätze sollten immer kurz, klar und positiv formuliert sein. „Ich bin nicht wertlos.“ ist also kontraproduktiv, da das Unterbewusstsein nur das Wort „wertlos“ registriert und Du damit etwas Negatives verstärkst. Die richtige Formulierung dabei wäre also „Ich bin wertvoll.“ – Unten findest Du noch weitere positive Glaubenssätze:
- „Ich bin willkommen.“
- „Ich genüge immer / Ich genüge mir immer.“
- „In mir finde ich alles, was ich brauche.“
- „Ich bin ein Gewinner.“
- „Heute kränkt mich niemand.“
- „Ich bin eine liebenswerte Frau / Ich bin ein liebenswerter Mann.“
- „Ich brauche nichts zu tun, um geliebt zu werden.“
- „Ich bin unschuldig.“
- „Ich bin wertvoll.“
- „Ich habe ein Recht auf meine Meinung.“
- „Ich habe ein Recht auf meine Gefühle.“
Meine 5 Learnings
- Ein positives Selbstwertgefühl bildet nicht mehr und nicht weniger als die Basis für ein gesundes, erfülltes und zufriedenes Leben.
- Ein starkes Selbstwertgefühl bestimmt ganz entscheidend über die psychische Gesundheit, es macht Dich resilient, selbstsicher, erfolgreicher und zufriedener.
- Menschen mit einem gestörten Selbstwertgefühl sind in der Regel so programmiert, dass sie sich selbst, ihrem eigenen Glück und ihrer Zufriedenheit im Weg stehen, ohne es zu merken.
- Es sind also innere Programme, die Dich hartnäckig immer wieder in dieselben Sackgassen führen und Dich dauerhaft unglücklich machen.
- Diese inneren Programme sind seit Deiner frühesten Kindheit in Dir wirksam und laufen in Dir ab, ohne, dass es Dir selbst bewusst ist.
- Grundsätzlich sind mangelnde Liebe, Zurückweisung, Kränkung, Vernachlässigung, körperliche und emotionale Gewalt während der Kindheit der Hintergrund für negative Programme.
- Die suggestive Wirkung von Haltungen und Einstellungen der wichtigen Bezugspersonen ist (gerade in jungen Jahren) enorm.
- Häufig werden die Probleme der Eltern auf bestimmte Weise vererbt – man spricht dann von sozialer Vererbung.
- So gibt es neben geheimen Programmen auch geheime Aufträge, bei denen es sich um bewusste und unbewusste Forderungen von Eltern oder anderen primären Bezugspersonen handelt.
- Menschen mit schwächerem Selbstwertgefühl reagieren auf Kränkungen heftiger – sie sind verletzlicher und bekämpfen alles, was sie selbst in Gefahr bringen könnte.
- Kritik, Tadel, Zurückweisungen und Abwertungen werden als extremer und bedrohlicher erlebt, weil die emotionale Ladung viel größer ist.
- Die größte Last, die Menschen durch ihr Leben schleppen, ist die Angst, nicht so sein zu dürfen, wie sie wirklich sind.
- Diese Angst wird durch die geheimen Programme verursacht und es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen, seine geheimen Programme zu verstehen und die Lösungen dafür zu finden.
Meine 5 Handlungsaufforderungen
- Beobachte Dich selbst und höre im Alltag auf Hinweise, wie Unzufriedenheit, Frustration, Überreaktion, Unbehagen, Langeweile usw., um Deine geheimen Programme zu finden!
- Verstehe, dass sich hinter diesen Empfindungen geheime Programme verstecken, die sich nicht von alleine auflösen, weshalb Du sie Dir zunächst einmal bewusst machen musst, um sie dann bearbeiten zu können!
- Beschäftigte Dich allerdings nicht nur mit Deinen geheimen Programmen, sondern auch mit Deinen Gegenprogrammen, die Du nutzt, um den Schmerz nicht zu spüren!
- Erkenne, dass besonders diese Gegenprogramme Deine Beachtung verdienen, da sie nicht auf Dauer funktionieren und sogar die Tendenz in sich tragen, suchtähnlich zu entgleiten (Kontrollverlust)!
- Rechne also direkt damit, dass sich Entzugserscheinungen entwickeln, wenn Du Dich von Deinen Gegenprogrammen trennst!
- Erforsche die Einstellungen und Haltungen Deiner Eltern, denn auch wenn Du Dich gegen diese wehrst, wirken sie sich doch über geheime Programme auf Dein Leben aus!
- Setze Dich auch mit den Ängsten Deiner Eltern auseinander, da sich diese meist in Form von unbewussten Ängsten oder Unsicherheiten auch bei Dir finden lassen!
- Vermeide es in jedem Fall, eines oder beide Elternteile zu verleugnen oder abzulehnen, da Du dadurch immer auch Anteile Deiner selbst ablehnst!
- Beschäftigte Dich auch mit Deinem eigenen Familienmythos und vor allem Deinen Großeltern, da Eltern vieles von ihren Eltern übernehmen und wiederum weitergeben!
- Nachdem Du die Überzeugungen Deiner großelterlichen Familien herausgefunden hast, solltest Du nach der Thematik Deiner eigenen Herkunftsfamilie suchen!
- Schreibe Dir Deine neuen Programme auf, schau sie Dir täglich an und sorge dafür, dass Du sie mit positiven Gefühlen auflädst, um sie besser zu etablieren!
- Führe zudem gerne auch ein Tagebuch, das die Arbeit mit Deinen neuen Programmen wirkungsvoll unterstützen kann!
Fazit: Einfache & praxisnahe Erklärungen zu Glaubenssätzen
„Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ von Heinz-Peter Röhr ist ein kompaktes und praxisnahes Buch über Glaubenssätze. Auf nur etwa 150 Seiten erklärt der Autor, wie Du negative Glaubenssätze erkennst, aber auch, woher sie kommen und welchen Einfluss sie auf unser Selbstwertgefühl haben.
Anschließend geht Heinz-Peter Röhr im zweiten von insgesamt drei Teilen auf typische Gegenprogramme zu negativen Glaubenssätzen ein. Schlussendlich thematisiert er dann auch positive Glaubenssätze und beschreibt, wie Du Deine negativen Glaubenssätze durch positive Glaubenssätze ersetzen und in Dein Leben integrieren kannst.
Dabei bezeichnet der Autor Glaubenssätze in seinem Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ als innere oder geheime Programme, da diese meistens verborgen bleiben. Aufgedeckt werden können negative Glaubenssätze und ihre Gegenprogramme jedoch nicht nur in einer Psychotherapie, sondern auch durch intensive Selbstbeobachtung im Alltag.
Somit ist das Buch „Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken“ von Heinz-Peter Röhr ein überaus gelungenes Buch über Glaubenssätze und den Umgang damit. Denn wer weiß, wie man mit Glaubenssätzen arbeiten kann, hält den Schlüssel zur Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls und Lebensglücks in der Hand. – Daher kann ich das Buch im Bereich Gesundheit und vor allem auch im Bereich Selbst absolut empfehlen!
Deine Meinung zum Buch "Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl starken" von Heinz-Peter Röhr
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Hinweise zur Buch-Review "Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken" von Heinz-Peter Röhr:
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