Buch-Review: 42 Zitate großer Philosophen - Gary Cox

Meine Buch-Review zu: 42 Zitate großer Philosophen von Gary Cox!

Der britische Philosoph Gary Cox ist vor allem als Biograf und Autor von Büchern über Jean-Paul Sartre, Existenzialismus und allgemeine Philosophie sowie Ethik, Religions- und Sportphilosophie bekannt. Nach seinem Philosophiestudium an der University of Southampton promovierte er in Philosophie an der University of Birmingham.

Bereits in seiner Doktorarbeit beschäftigte sich Gary Cox intensiv mit dem französischen Philosoph Jean-Paul Sartre, zu dem er 2008 das Buch „The Sartre Dictionary“ veröffentlichte. Sein bis heute meistverkauftes Buch ist jedoch „How to Be an Existentialist„, das er 2009 herausbrachte. Doch auch sein 2013 erschienenes Buch „The God Confusion“ war ein Erfolg.

Doch auch nach 2013 veröffentlichte Gary Cox noch zahlreiche weitere Bücher. Drei davon sind auch in Deutschland, genauer gesagt im deutschen wbg Theiss Verlag, erschienen. 2015 kam die deutsche Ausgabe vom englischen Buch „How to Be a Philosopher“ unter dem Titel „Wie werde ich Philosoph?“ heraus.

Das bisher neuste deutsche Buch von Gary Cox trägt den Titel „Jean-Paul Sartre: Existentialismus und Exzess“ und ist die deutsche Version von „Existentialism and Excess„. Zwischen den beiden bereits genannten deutschen Büchern kam 2016 auch die deutsche Version von „Deep Thoughts“ auf den Markt. Im wbg Theiss Verlag trägt es den Titel „42 Zitate großer Philosophen“ und wird in dieser Buch-Review vorgestellt.

Inhalt: 42 Zitate unterschiedlichster (westlicher) Philosophen mit vielseitigen Ansichten & Impulsen

Das Buch „42 Zitate großer Philosophen“ von Gary Cox ist laut dem wbg Theiss Verlag „ebenso unterhaltsamer wie aufschlussreicher Streifzug durch die Philosophiegeschichte„. Dies trifft den Kern des Buches aus meiner Sicht wirklich perfekt. Denn auf etwa 200 Seiten greift Gary Cox 42 Zitate großer Philosophen auf gut verständliche, lesenswerte und interessante Art und Weise auf. Dabei beleuchtet er jeweils kurz das Leben der Philosophen ebenso wie ihre Werke und grundlegenden Überzeugungen.

In der sechsseitigen Einleitung zu „42 Zitate großer Philosophen“ beschreibt Gary Cox den Inhalt seines Buches dabei wie folgt: „Alle Zitate enthalten in sich eine ganze Argumentation, eine umfassende Philosophie, und es ist der Zweck dieses Buches, diese Philosophie zu »entpacken« und zumindest in ihren Grundzügen zu entfalten. Oder um es einfacher zu sagen: Dieses Buch will erklären, mit wem wir es bei bestimmten Hauptpersonen der Philosophie zu tun haben und was sie mit dem, was Sie gesagt haben, sagen wollten.

Alle großen Philosophen scheinen letztlich auf der Suche nach einer Ethik zu sein. Sie wollen verstehen, was es auf Erden gibt und woher wir wissen können, was es gibt, um entscheiden zu können, wie wir angesichts unseres Wissens über das Seiende leben sollen.“ – Gary Cox

Obwohl das Buch von Gary Cox 42 Zitate großer Philosophen enthält, stammen diese Zitate nicht von 42 großen Philosophen. Denn sechs Philosophen sind im Buch aus dem wbg Theiss Verlag gleich mit zwei Zitaten vertreten. Dazu zählen neben David Hume, Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche auch Platon, Jean-Paul Sartre und Ludwig Wittgenstein. Dabei widmet sich der Autor Gary Cox in seinem Buch „42 Zitate großer Philosophen“ jedem der von ihm ausgewählten Zitate stets auf drei bis sechs Seiten.

Der Aufbau dieser Seiten ist hierbei immer relativ ähnlich: So startet jedes Kapitel immer mit dem von Gary Cox ausgewählten Zitat und der zugehörigen Quelle. Zunächst gibt es dann einen kurzen Abriss über das Leben des jeweiligen Philosophen. Anschließend folgt meist eine Einordnung in die Zeit bzw. die Epoche. Des Weiteren beschreibt Gary Cox dann noch die Bedeutung des Philosophen für seine Epoche und die Nachwelt sowie die grundlegenden Überzeugungen des jeweiligen Philosophen.

Der Übergang der soeben beschriebenen Teile in den Kapiteln vom Buch „42 Zitate großer Philosophen“ ist ebenso fließend, wie der Übergang zum letzten und meist auch umfangreichsten Teil: Gemeint ist die Beschreibung und Erklärung des ausgewählten Zitats sowie der Ansichten des jeweiligen Philosophen dazu. Diese werden zunächst wiedergegeben und dann meist auch von Gary Cox eingeordnet. Zudem gibt es immer wieder auch Querverweise zu anderen der 42 Zitate großer Philosophen.

Um Philosoph zu sein, muss man immer nach der Wahrheit suchen: kompromisslos und um ihrer selbst willen, egal, was sie kostet und wie sie aussehen mag, sei sie auch noch so hart und unsentimental.“ – Gary Cox

Auch wenn der deutsche Untertitel vom wbg Theiss Verlag mit „Über das Leben, das Universum und den ganzen Rest“ gut gewählt ist, fehlt im aus meiner Sicht eine wichtige Komponente: Denn viele – wenn auch bei weitem nicht alle – der 42 Zitate großer Philosophen beschäftigen sich auch mit Gott. Vor allem geht es dabei um die Entstehung des Universums und in erster Linie um die Frage nach der Existenz Gottes. Dies liegt natürlich daran, dass sich viele westliche Philosophen in der Vergangenheit genau mit dieser Frage viel beschäftigt haben.

Dennoch ist das Buch „42 Zitate großer Philosophen“ von Gary Cox keinesfalls ein Buch über reine Religionsphilosophie. Denn die meisten Zitate und Philosophen beschäftigen sich vor allem mit dem Sinn des Lebens, der Bewältigung sozialer Probleme und der Definition von Moral. – Somit gelingt Gary Cox das, was er in der Einleitung so treffend beschreibt: „Das Erkunden ganz unterschiedlicher philosophischer Zitate stellt eine sehr gute Möglichkeit dar, um Menschen an die Philosophie heranzuführen und Ihnen ein vielfältiges Bild von ihr und ihren Personen zu vermitteln.

Wenn eines über die Zukunft der Philosophie sicher ist, dann, dass Philosophen nie etwas schweigend übergehen werden, worüber sie auch nur ansatzweise sprechen könnten.“ – Gary Cox

Alle "42 Zitate großer Philosophen" aus dem Buch von Gary Cox im Überblick als Slider

In der Philosophie geht es darum, die Grenzen der Erkenntnis weiter hinauszuschieben, allerdings entdeckt sie in diesem Hinausschieben auch, wo sich die Grenzen befinden und bis wohin die Erkenntnis reicht.“ – Gary Cox

Meine 5 Learnings

  1. Ein glücklicher Mensch hat an vielem Vergnügen, sein Glück aber ist nicht gleichbedeutend mit dem Vergnügen, das er empfindet.
    • Wahres Glück und echte Erfüllung sind etwas anderes als Vergnügen, da Glück nicht nur etwas mit den eigenen Gefühlen oder mit den Anschaffungen zu tun hat, die man sich leistet, sondern eine umfassende Seinsweise und eine ganze Art zu leben ist.
  2. Jede Äußerung oder Aussage ist bedeutungsloser Unsinn, wenn es keine Möglichkeit gibt, nachzuweisen, dass sie zutrifft, also wahr ist, oder nicht zutrifft und also falsch ist.
    • Und es gibt bloß zwei Möglichkeiten, wie sich das Wahr- oder Falschsein eine Aussage nachweisen oder verifizieren lässt: Logik ist die eine und empirische Evidenz die andere.
    • Die unbedingte Notwendigkeit der Urteile aber ist nicht eine absolute Notwendigkeit der Sachen.
      • Dass es möglich ist, von einem Begriff auf einen anderen zu schließen, heißt nicht, dass es je möglich ist, von dem Begriff einer Sache auf deren Existenz zu schließen, sodass die Existenz von etwas in allen Fällen empirisch festgestellt werden muss.
    • Zudem sollte man bei der Suche nach der Erklärung von etwas nicht mehr annehmen oder postulieren, als zu ihrem Erfolg unbedingt nötig ist.
      • Im Alltag sind die einfachsten Erklärungen fast immer die besten und in der Wissenschaft sind sie es immer.
  3. Weil es nichts gibt, wodurch sich dem Leben von außen Bedeutung geben lässt, kann das Dasein eines Menschen nur die Bedeutung haben, die er selbst ihm zu geben sich entschließt.
  4. Wenn Du etwas bereust, wünschst Du Dir, Du hätte es nicht getan; wenn Du etwas bereust, hättest Du gern eine andere Vergangenheit – und weil Du als Mensch Deine Vergangenheit bist, die Summe Deiner gefassten Entschlüsse, entspricht das Bereuen Deiner Vergangenheit dem Wunsch, nicht der zu sein, der Du bist.
    • Wenn Du aufhörst zu bereuen, stellst Du Deine Vergangenheit unter ein anderes Vorzeichen, indem Du sie annimmst und bejahst.
      • Dann handelst Du jetzt und künftig so, dass Du Dein Tun in der Vergangenheit immer positiv besetzt.
        • Wie Du weiter handelst, entscheidet über Sinn und Wert der eigenen Vergangenheit.
    • Dementsprechend lebst Du Dein Leben nur dann richtig, wenn Du es genauso wieder leben willst.
  5. Jeder Mensch ist das Maß seiner Wahrnehmung der Dinge und Du hast es kontinuierlich mit einer Welt zu tun, die auf alle mögliche Weise gefärbt ist von Deinen persönlichen Bewertungen, Erwartungen und Neigungen.
    • Es ist also schlichtweg nicht möglich, die Welt völlig losgelöst von uns in ihrer Objektivität zu betrachten, da Du sie stets nur durch Deine individuelle Beziehung mit ihr hindurch betrachtest.
      • Damit bist Du allerdings auch ein freies Wesen, das Herr über sein eigenes Schicksal und daher selbst für das verantwortlich ist, was es aus sich macht.
      • Der Mensch kann schlichtweg nicht nicht wählen, weil nicht wählen in Wahrheit auch eine Wahl ist, nämlich die Nichtwahl.
        • Selbst wenn ein Mensch körperlich behindert ist, ist er uneingeschränkt frei, den Sinn seiner Behinderung zu wählen, und daher verantwortlich dafür, wie er auf sie reagiert.
          • Ein Mensch mit Behinderungen ist nicht seine Behinderungen, sondern seine freigewählte Antwort auf sie und seine freie Überschreitung von ihnen.

Meine 5 Handlungsaufforderungen

  1. Unterziehe jede Person und Situation einer ehrlichen und intelligenten Bewertung, da jede einzigartig ist und Du nur so im Einzelnen entscheiden kannst, wie Du leben musst, um die Segnungen des wahren Glücks zu erlangen!
  2. Handle nur nach derjenigen Maxime (allgemeines Prinzip, das die eigenen Handlungen begründet), durch die Du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde!
    • Verstehe, dass Freiheit nicht bedeutet, zu tun und zu lassen, was Du willst, sondern das zu tun, was moralisch richtig ist, denn sonst bist Du der Sklave Deiner eigenen Begierden – Freiheit ist also rationale Selbstbestimmung!
  3. Lasse Dich in Deinem Nachdenken über die Welt, auch in Deinem moralischen, von Beobachtung und Erfahrung leiten, statt von abstrakten, apriorischen und metaphysischen Urteilen!
    • Bedenke zudem stets, dass Deine Sinne trügerisch sind und Du Dich somit nicht darauf verlassen kannst, dass sie Dir zuverlässige Gewissheit liefern!
    • Hüte Dich also davor, irgendwelchen Dingen Glauben zu schenken, die Deiner Vorstellung und Sentimentalität entspringen, nur weil sie Deine Ängste beschwichtigen und Deine Wünsche befriedigen!
  4. Bekenne Dich zu Deiner Freiheit und Verantwortung, statt sie durch asketische Ideale zu verleugnen – durch Selbstunterdrückung und Selbstverleugnung!
    • Bekräftige Deine Freiheit und Verantwortung durch entschlossenes Handeln, durch Überwindung und Selbstüberwindung, durch Annahme der Eigenverantwortung und Ablehnung der Reue, und vor allem durch die Wahl Deiner eigenen Werte!
    • Begreife Dich als freies Wesen und erkenne, dass Dein Dasein als Person nur den Sinn und den Zweck hat, den Du ihr aus eigenem Entschluss gibst!
      • Werde selbst zur Quelle und lebe nach selbst geschaffenen Werten!
  5. Übernimm die volle Verantwortung für all Deine Entscheidungen – und zwar sowohl diejenigen, die Du getroffen hast, als auch diejenigen, die Du treffen wirst!
    • Verstehe, dass Du nur so auch die volle Verantwortung für Deine eigene Person und die Situation übernimmst, in der Du Dich wiederfindest!
    • Sei Dir auch darüber bewusst, dass Du irgendwann sterben musst und übernimm die Verantwortung für Deinen Tod, da Du auch erst dann die Verantwortung für Dein Leben und dafür, wie Du es zu leben wählst, übernehmen kannst!

Fazit: Eine großartige Reise durch die spannende Welt der Philosophie

„42 Zitate großer Philosophen“ von Gary Cox ist ein überaus lesenswertes und interessantes Buch, das eine großartige Reise durch die spannende Welt der Philosophie darstellt. Denn auf rund 200 Seiten widmet sich Gary Cox den unterschiedlichsten großen (westlichen) Philosophen.

Dabei geht er sowohl auf das Leben und die Epoche als auch die Werke und Überzeugungen der Philosophen ein. Anhand der 42 Zitate großer Philosophen, die von Gary Cox selbst ausgewählt wurden, macht man als Leser oder Leserin also eine Art Zeitreise durch verschiedenen Epochen und Strömungen der westlichen Philosophie.

Während die ältesten der ausgewählten Philosophen wie Parmenides, Aristoteles, Heraklit und Platon etwa 300 bis 500 v. Chr. lebten, starben Douglas Adams, A. J. Ayer, Simone de Beauvoir und J. L. Mackie erst zwischen 1981 und 2001. So lang, wie die Zeitspanne der verschiedenen Philosophen im Buch „42 Zitate großer Philosophen“ ist, so vielseitig sind auch ihre Ideen und Impulse.

Denn die 42 Zitate großer Philosophen befassen sich vor allem mit Fragen rund um die Existenz Gottes, die Entstehung des Universums sowie den Sinn des Lebens oder die Definition von Moral. Damit stellt das Buch von Gary Cox (auch laut dessen Aussage) eine gute Möglichkeit dar, um Menschen an die Philosophie heranzuführen. – Aus diesem Grund kann ich das Buch im Bereich Selbst zu 100 Prozent weiterempfehlen!

Deine Meinung zum Buch "42 Zitate großer Philosophen" von Gary Cox

Kanntest Du „42 Zitate großer Philosophen“ bereits? – Wie ist Deine Meinung zu dem Buch von Gary Cox?

Hinweise zur Buch-Review "42 Zitate großer Philosophen" von Gary Cox:

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