Buch-Review: Ist die Welt noch zu retten - Fabienne Schovenberg

Meine Buch-Review zu: Ist die Welt noch zu retten von Fabienne Schovenberg!

Die deutsche Kommunikationsdesignerin Fabienne Schovenberg ist auf den Bereich der Nachhaltigkeit spezialisiert. So setzt sie sich beruflich nicht nur für ihre Mitmenschen und die Umwelt, sondern auch für die Zukunft ein. Zudem hielt Fabienne Schovenberg auch bereits einige Workshops sowie Vorträge über kreative Selbstwirksamkeit, Design und Nachhaltigkeit.

Mittlerweile ist sie allerdings nicht nur als selbstständige Kommunikationsdesignerin und Speakerin unterwegs, sondern darf sich seit 2020 auch Autorin nennen. Denn in ihrem ersten Buch „Ist die Welt noch zu retten“ (oder „Die Welt ist noch zu retten“), welches im Westarp Science Fachverlag veröffentlicht wurde, macht sie sich auf die Suche nach Motivation beim Weltverbessern.

Inhalt: Interessante Erklärungen, Ursachen & Denkanstöße für mehr Motivation beim Weltverbessern

Mit ihrem Buch „Ist die Welt noch zu retten“ richtet sich Fabienne Schovenberg laut dem Klappentext an Menschen, die von der Komplexität der Welt überfordert sind und an solche, die einen Betrag dazu leisten wollen, die Welt besser zu machen. Genau diesen Menschen spricht sie mit ihrem Buch nicht nur Mut zu, sondern erklärt auch auf interessante Art und Weise, weshalb es oftmals so schwer ist, das Richtige zu tun. So schreibt Fabienne Schovenberg im ersten Kapitel von „Ist die Welt noch zu retten“:

„Dieses Buch gibt keine Antworten auf die Frage, wie wir die Welt retten. Vielmehr gibt es Anregungen dazu, warum wir weiter damit machen sollten und wie wir weiter damit machen können, sie zu verbessern, obwohl wir nicht alle Antworten haben.“ Obwohl das Buch also keine Antworten auf die Frage, wie wir die Welt retten gibt, liefert Fabienne Schovenberg auf den nur ungefähr 150 Seiten von „Ist die Welt noch zu retten“ dennoch zahlreiche Antworten auf andere wichtige Fragen und fasst die wichtigsten Aussagen zum Ende eines jeden Teils nochmals präzise zusammen.

Weltverbessern ist nicht das Hobby einiger weniger, sondern eine Verantwortung und Möglichkeit für uns alle.“ – Fabienne Schovenberg

Zu Beginn von „Ist die Welt noch zu retten“ erzählt Fabienne Schovenberg zunächst Teile ihrer eigenen Geschichte und Erlebnisse, durch die sie auf die Idee für das Buch gekommen ist. Dabei nennt sie drei wesentliche Annahmen, die hinter ihrem Buch stehen:

  1. Der Versuch, die Welt zu verbessern, kann eine frustrierende Angelegenheit sein.
  2. Mehr Gelassenheit bei dem Versuch, die Welt zu verbessern, kann uns resistenter gegen Frustration und langfristig motivierter machen.
  3. Ein Weg zu mehr Gelassenheit führt über das Wissen darüber, was uns das Weltverbessern so schwer macht.

Ich hatte so sehr an meinem alten Weltbild gerüttelt, dass es in sich zusammengefallen war.“ – Fabienne Schovenberg

Genau dieses Wissen, die Autorin von „Ist die Welt noch zu retten“ im dritten Punkt anspricht, liefert sie dann in den darauffolgenden vier Teilen, in die das Buch von Fabienne Schovenberg gegliedert ist. Dazu schildert sie teilweise eigene Erkenntnisse, teilt aber vor allem die Ergebnisse zahlreicher Experten zu den verschiedenen Fragen. Wie für ein Buch aus einem wissenschaftlichen Verlag, wie es der Westarp Science Fachverlag ist, üblich, ist das Quellenverzeichnis gut gefüllt.

Unter den mehr als 200 Quellenangaben von „Ist die Welt noch zu retten“ finden sich vor allem drei Autoren (und ihre Werke) immer wieder, die Fabienne Schovenberg auch mehrfach namentlich erwähnt, zitiert und empfiehlt. Neben Steven Punker und seinem Buch „Aufklärung jetzt“ kommen immer wieder Erkenntnisse aus „Factfulness“ von Hans Rosling und aus „Schnelles Denken, Langsames Denken“ von Daniel Kahneman zur Sprache, die mir als Leser und Fan beider Bücher direkt wieder in Erinnerung gekommen sind.

Unsere Welt ist nicht einfach, sie ist einfach kompliziert.“ – Fabienne Schovenberg

So fasst Fabienne Schovenberg in ihrem Buch „Ist die Welt noch zu retten“ die wichtigsten Aussagen aus diesen – und weiteren Büchern – prägnant zusammen, bringt aber an manchen Stellen auch eigene Sichtweisen und Erkenntnisse mit hinein. Neben großartigen Inhalten aus „Schnelles Denken, Langsames Denken“ – wie der Negativitätsverzerrung, der Verfügbarkeitsheuristik sowie dem Möglichkeitseffekt und dem Bestätigungsfehler – findest Du in „Ist die Welt noch zu retten“ also auch spannende Fakten und Erklärungen aus „Factfulness„.

Diese zeigen eindeutig, dass nicht alles auf der Welt gut ist, die Richtung jedoch in vielen Bereichen die richtige ist. Somit erfährst Du als Leser oder Leserin von „Ist die Welt noch zu retten“ definitiv mehr über den realen Zustand den Welt, wie es auch in „Factfulness“ von Hans Rosling der Fall ist. – Wenn Du Dein aktuelles Wissen, über den Zustand der Welt testen möchtest, dann kannst Du gerne das Factfulness-Quiz mit den 13 Fragen aus dem Buch direkt hier durchführen:

Eine Gewissheit der Ungewissheit ist eine sehr wertvolle Eigenschaft für den Umgang mit Komplexität und Zukunftsfragen.“ – Fabienne Schovenberg

Auf den 150 Seiten ihres Buches „Ist die Welt noch zu retten“ schafft es Fabienne Schovenberg zweifelsfrei, wichtige Fakten, aber auch ein gutes Gefühl zu vermitteln. Besonders toll finde ich es, dass es die Autorin geschafft hat, nicht auch nur minimal politisch zu werden, was meiner Ansicht nach bei diesem Thema nicht gerade leicht ist. Stattdessen wird das Buch zum Ende hin sogar fast richtig philosophisch, wenn Fabienne Schovenberg auf das Thema Erfüllung eingeht. Dabei erwähnt sie mehrfach den Autor Albert Camus und sein Buch „Der Mythos des Sisyphos“ aus dem Rowohlt Verlag, in dem offenbar eine ganze Menge Weisheit steckt.

Den Hauptteil meiner Review zum Buch „Ist die Welt noch zu retten“ möchte ich mit den treffenden Worten von Fabienne Schovenberg aus ihrem abschließenden Epilog beenden: „Dieses Buch ist eine Anregung zum Andersdenken. […] Jetzt verstehen wir, […] dass es auch eine Frage unserer Einstellung und Perspektive ist, wie wir die Welt sehen und ob wir uns von Problemen frustrieren lassen. Dann nehmen wir Probleme nicht weniger ernst, können den Umgang mit ihnen aber gelassener nehmen. Wir müssen die Welt nicht retten. Aber wir können sie verbessern. Jeden Tag von Neuem.

Die Kapitel von "Ist die Welt noch zu retten" von Fabienne Schovenberg im Überblick:

Damit Du Dir einen möglichst guten Überblick über das Buch von Fabienne Schovenberg machen kannst, habe ich Dir die einzelnen Kapitel sowie den Beschreibungssatz der Autorin dazu an dieser Stelle einmal übersichtlich zusammengestellt. Daran siehst Du, dass das Buch „Ist die Welt noch zu retten“ wie erwähnt aus vier wesentlichen Teilen mit jeweils einigen Unterkapiteln besteht:

  • Teil 1: Hindernisse: Ist doch gar nicht so leicht
    • Frustrierter Weltverbesserer sucht Motivation
      • Warum es mir irgendwann ziemlich schlecht ging, obwohl ich versuchte, Gutes zu tun, wie dadurch dieses Buch entstand und warum uns das hoffentlich hilft, die Welt zu verbessern
  • Teil 2: Halbwissen: Die Welt geht den Bach rauf
    • Es war einmal das Ende
      • Warum es nicht so düster um die Welt bestellt ist, wie wir denken, warum ein Blick in die Vergangenheit sich lohnt und warum unsere Zukunft noch nicht entschieden ist
    • Dramatisches Weltbild
      • Was unsere Vorfahren mit der ganzen Sache zu tun haben, warum unser Gehirn faul ist und wie wir aus dem Problem die Lösung machen
    • Schlechte Nachrichten
      • Warum zu viel Schlechtes nicht gut ist, wir ziemlich unfähig sind, die Zukunft vorherzusagen, und worin eigentlich der Mehrwert von Nachrichten liegt
    • Verborgene Veränderung
      • Warum früher alles anders war, heute vieles besser wird und woran es liegt, dass wir das nicht sehen
    • Angebrachter Optimismus
      • Warum wir Grund zum Optimismus haben, das nichts mit Naivität oder Nichtstun zu tun hat und warum wir die Welt so sehen sollten, wie sie ist
  • Teil 3: Überforderung: Bringt ja alles doch was
    • Böse Probleme
      • Von Problemen, die wir nicht lösen können, von Zielen, die wir nicht erreichen können, und warum uns das nicht davon abhalten sollte, es zu versuchen
    • Wirksamkeit
      • Warum wir glauben, nichts ausrichten zu können, warum eine Lösung nicht perfekt sein muss und warum wir die Welt gar nicht nicht verändern können
    • Mächtig ohnmächtig
      • Warum Macht ein Konstrukt ist, das im Kopf beginnt, warum gute Experten nicht auf alles eine Antwort haben und warum es gut ist, Fehler zu machen
  • Teil 4: Widersprüche: Dazu die ganze Mühe
    • Voller Widersprüche
      • Warum wir Meister der Widersprüche sind, warum sie uns trotzdem in den Wahnsinn treiben und warum das nicht so sein muss
    • Von Leid zu Leidenschaft
      • Warum es wichtig ist, Weltverbessern weder schlecht- noch schönzureden, warum endlose Arbeit kein Grund für Frustration ist und warum wir nicht die einsamen Kämpfer sind, für die wir uns manchmal halten
    • World-We-Balance
      • Warum wir unser Leben genießen dürfen, obwohl es Probleme in der Welt gibt, warum es für jeden von uns Sinn ergibt, zum Wohle aller zu handeln, und warum wir dabei unser eigenes Wohl nicht aus den Augen verlieren sollten
  • Epilog: Es war einmal ein Anfang
  • Was dieses Buch mit der Pandemie durch das Coronavirus zu tun hat

Meine 5 Learnings

  1. Jede Sachlage hat mindestens zwei – und mit höchster Wahrscheinlichkeit noch viel mehr – Seiten, besonders, wenn es sich um komplexe Themen wie Umwelt, Gesellschaft, Zukunft und globale Entwicklung handelt.
  2. Schlechte Nachrichten sind nicht nur Ursache, sondern gleichzeitig auch ein Symptom unseres Hangs zu Negativität, und es entsteht ein Teufelskreislauf:
    1. Unsere Aufmerksamkeit wird von Natur aus von negativen Ereignissen angezogen, woraufhin Nachrichtensender vorwiegend über negative Ereignisse berichten, woraufhin wir es Zuschauer uns in unserer Überzeugung bestätigt sehen, die Welt sei ein schlechter Ort voller schlechter Menschen, die schlechte Dinge tun.
  3. Shifting Baselines: Phänomen, dass wir Menschen immer den Zustand unserer Umwelt für natürlich und normal halten, den wir selbst im Laufe unseres Lebens kennengelernt haben.
    • Dieses Phänomen besagt, dass wir sowohl positive als auch negative Veränderungen in unserer sozialen und physischen Umwelt nicht so wahrnehmen, wie sie tatsächlich verlaufen, sondern immer nur relativ zu unserer eigenen Beobachtung.
      • Mit dem Erreichen jeder weiteren Stufe des Fortschritts steigen auch unsere Erwartungen an Fortschritt.
        • Die Errungenschaften der Vergangenheit stellen für uns keine Besonderheiten mehr da – sind unsere Ausgangsposition.
  4. Wir haben ein überzogenes Vertrauen in die Vorhersagbarkeit der Welt und sehen die Welt geordneter, einfacher, vorhersagbar und zusammenhängender, als sie ist.
    • Aus der Illusion, die Vergangenheit verstanden zu haben, entsteht die Illusion, die Zukunft vorhersagen und kontrollieren zu können.
      • Rückblickend meinen wir oft, Dinge gewusst zu haben, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschehen oder erwiesen waren – dabei wissen wir immer erst im Nachhinein.
  5. Das Streben nach Verbesserung scheint also ein gewisses Maß an temporären Unglück mit sich zu bringen, kann unser Leben dafür aber auf lange Sicht und mit etwas mehr Abstand betrachtet erfüllter und zufriedener machen.
    • Der Kampf mit dem eigenen Leid und der eigenen Freude erfüllt im wahrsten Sinne des Wortes:
      • Er macht uns weder nur glücklich noch nur unglücklich, sondern er macht beides und alles, was dazwischen liegt – er füllt uns aus.

Meine 5 Handlungsaufforderungen

  1. Nimm die Widersprüchlichkeit und Komplexität unserer Welt an und akzeptiere, dass es Dinge gibt, die sowohl gute als auch schlechte Seiten haben, je nachdem, aus welcher Perspektive man sie betrachtet!
  2. Strebe einen ausgewogenen, abwechslungsreichen Konsum von positiven und negativen Nachrichten, unterschiedlichen Themen, Formaten und Anbietern an!
    • Und betrachte all die Informationen und Berichte stets mit einem gesunden Abstand, um die Inhalte auch kritisch und möglichst sachlich betrachten zu können!
      • Gestalte Dein Weltbild durch Deinen Nachrichtenkonsum insofern mit, dass Du weder die Augen vor den Problemen der Welt verschließt, noch vor lauter Fokus auf Probleme den Glauben an ihre Lösbarkeit verlierst!
  3. Werde Dir bewusst darüber, dass eine Verhaltensänderung hin zu einem nachhaltigeren Leben keinen Verzicht bedeuten muss!
    • Probiere stattdessen voll Neugierde Alternativen aus und finde heraus, wie Du einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kannst, ohne Dich dafür selbst aufzugeben!
      • Vertraue zudem auch darauf, dass Du mit der Zeit merken wirst, dass das, was Du irgendwann mal für Verzicht gehalten hast, möglicherweise nur das Aufgeben von Dingen war, die Du gar nicht so unbedingt brauchtest und ohne die Dein Leben vielleicht sogar bewusster und schöner geworden ist!
  4. Lasse Dich nicht hemmen, von dem, was nicht möglich ist, sondern ziehe Motivation daraus, was möglich ist!
    • Die Kunst besteht dabei dann wohl darin, zu entscheiden, wo das Unmögliche aufhört und das Mögliche anfängt!
      • Und genieße zwischendurch den Blick auf all das, was Du und andere schon erreicht haben und was alles schon getan wird!
  5. Bedenke stets, dass Du im Leben dreierlei brauchst: Ideale, die Dir den Weg weisen; erreichbare Ziele, die Dir zeigen, dass es vorangeht und Du etwas bewirken und verändern kannst; und das richtige Bewusstsein, um beides voneinander zu unterscheiden und entsprechend damit umzugehen!

Fazit: Tolle Impulse für Motivation & Hoffnung beim Weltverbessern

Im Buch „Ist die Welt noch zu retten“ fasst Fabienne Schovenberg nicht nur die wichtigsten Aussagen bekannter Autoren wie Hans Rosling, Steven Pinker oder Daniel Kahneman zusammen, sondern vermittelt Wissen, dass Hoffnung und Mut macht. Denn die Autorin erklärt mithilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse sowohl die Ursachen, die uns beim Weltverbessern Probleme bereiten als auch liefert sie Antworten, Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten, um (besser) weiter zu machen.

Wenn Du „Factfulness“ und „Schnelles Denken, Langsames Denken“ bereits gelesen hast, kommen Dir definitiv einige der Inhalte aus „Ist die Welt noch zu retten“ bekannt vor. Doch selbst dann lohnt es sich, das nur etwa 150 Seiten starke Buch von Fabienne Schovenberg zu lesen, da es großartige Erkenntnisse beinhaltet und wirklich Mut macht, sich im Kleinen oder auch im Großen für eine bessere Welt zu engagieren. – Daher kann ich das Buch im Bereich Selbst wirklich sehr empfehlen!

Deine Meinung zum Buch "Ist die Welt noch zu retten" von Fabienne Schovenberg

Kanntest Du „Ist die Welt noch zu retten“ bereits? – Wie ist Deine Meinung zu dem Buch von Fabienne Schovenberg?

Hinweise zur Buch-Review "Ist die Welt noch zu retten" von Fabienne Schovenberg:

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