Buch-Review: Geschichten zum Nachdenken - Jorge Bucay
Meine Buch-Review zu: Geschichten zum Nachdenken von Jorge Bucay!
Autor: Jorge Bucay
Der argentinische Autor Jorge Bucay zählt zu den international bekanntesten Gestalttherapeuten und ist für seine tiefgründigen, erzählerisch geprägten Bücher zur persönlichen Entwicklung geschätzt. Geboren 1949 in Buenos Aires, wuchs er als Kind arabisch-jüdischer Eltern in einem christlich geprägten Stadtviertel auf. Diese kulturelle Vielfalt spiegelt sich bis heute in seiner Denkweise und seiner schriftstellerischen Arbeit wider.
Nach seinem Medizinstudium an der Universität von Buenos Aires spezialisierte sich Jorge Bucay auf Psychiatrie und Gestalttherapie. Seine therapeutische Arbeit legte den Grundstein für seine literarische Laufbahn: In seinen Büchern verbindet er psychologisches Wissen mit der Kunst des Geschichtenerzählens – stets mit dem Ziel, Menschen zu ermutigen, sich selbst besser zu verstehen und eigenverantwortlich zu wachsen.
Jorge Bucays besondere Fähigkeit liegt darin, komplexe seelische Prozesse auf einfache, berührende Weise zu erklären. Er nutzt dafür Fabeln, Parabeln und symbolische Geschichten, die seine Leser und Leserinnen tief im Innersten erreichen. Seine Werke, darunter „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ oder „Drei Fragen: Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?„, sind mittlerweile in viele Sprachen übersetzt und haben Millionen Menschen inspiriert.
Mit seinem empathischen Stil und einer lebensnahen Mischung aus Weisheit, Humor und psychologischem Feingefühl schafft Jorge Bucay es, zeitlose Themen wie Selbstwert, Freiheit, Liebe und Verantwortung neu zu beleuchten – immer mit dem Ziel, die Menschen ein Stück näher zu sich selbst zu bringen. In dieser Review möchte ich das Buch „Geschichten zum Nachdenken“ von Jorge Bucay vorstellen, das 2009 in deutscher Fassung im Fischer Verlag erschienen ist.
Inhalt: Viele kurze Geschichten, die wirklich zum Nachdenken anregen
Das Buch „Geschichten zum Nachdenken“ von Jorge Bucay wird dem Titel absolut gerecht: Denn auf etwa 120 Seiten erwarten Leser und Leserinnen im Buch aus dem Fischer Verlag mehr als zwei Dutzend kurze Geschichten, die wirklich zum Nachdenken anregen. Auf der Innenseite des Covers beschreiben die Herausgeber das Taschenbuch, das bereits in seiner Originalausgabe bereits 1999 in Argentinien erschien, mit den folgenden Sätzen:
„Nach dem großen Erfolg von Komm, ich erzähl dir eine Geschichte nimmt uns Jorge Bucay mit auf eine Reise zu Menschen, die auf verblüffende Weise die großen und kleinen Wahrheiten des Lebens erblicken. Vom Friedhof der Glücklichen, durch die Stadt der eitlen Brunnen bis zum Brief eines geständigen Mörders. Jorge Bucays poetische Phantasie kennt keine Grenzen. Sie entdeckt Länder, so neu und unerhört wie unsere Träume, und doch so nah und vertraut wie die unzähligen Geschichten unseres Lebens. Wer Jorge Bucay liest, wird ein bisschen wissender und sieht sich selbst mit anderen Augen.„
„All unsere Neurosen beginnen, wenn wir versuchen, jemand zu sein, der wir nicht sind.“ – Jorge Bucay
Insgesamt besteht das Buch „Geschichten zum Nachdenken“ von Jorge Bucay also aus fast 30 kurzen Geschichten, die sich manchmal lediglich über eine einzige Seite, manchmal aber auch über mehr als 10 Seiten erstrecken. Während jede Geschichte mit einem entsprechenden Titel überschrieben ist, finden sich nur bei manchen der Geschichten von Jorge Bucay auch einige einleitende Worte, die der Autor zwischen Titel und Start der jeweiligen Geschichten eingerückt hat. Hier beschreibt er dann meistens die Herkunft der Geschichte oder gibt Empfehlungen zum Lesen.
Mehr Zeit für einleitende Worte hat sich Jorge Bucay dagegen zu Beginn seines Buches „Geschichten zum Nachdenken“ genommen: Denn die Einleitung – unter der Überschrift „Die drei Wahrheiten“ – umfasst ganze zehn Seiten. Auch hier liefert der Autor genau das, was der Titel verspricht. So finden sich in der zehnseitigen Einleitung drei für Jorge Bucay äußerst wichtige Wahrheiten, die er – im Vergleich zum Rest des Buches – nur mit kurzen Anekdoten, statt tiefgehenden Geschichten, erläutert.
„Es steht fest, dass man niemals all das tun kann, was man will, aber genauso steht fest, dass man niemals etwas zu tun braucht, das man nicht will.“ – Jorge Bucay
Im Gegensatz zu den drei Wahrheiten in der Einleitung vom Buch „Geschichten zum Nachdenken“ teilt Jorge Bucay seine Weisheiten, Impulse und Perspektive in den einzelnen Geschichten des Buches eher indirekt. Er bedient sich also der Geschichten, um tiefergehende Weisheiten zu vermittelt und benennt die in den Geschichten steckenden Wahrheiten meist nicht ganz klar. Daher sollte man für die Lektüre dieses Buches ausreichend Zeit mitbringen und die Geschichten nicht einfach eine nach der anderen lesen. Denn es lohnt sich wirklich, sich Zeit zu nehmen, die Geschichten zum Nachdenken zu nutzen und sie auf sich wirken zu lassen.
„Es war einmal… dies »eine Mal«, das sich durch das Erzähltwerden so oft wiederholt hat, dass es Wirklichkeit geworden ist.“ – Jorge Bucay
Meine 5 Impulse
- Glücklich zu sein bedeutet, zu spüren, dass Du auf dem richtigen Weg bist.
- Wahre Liebe ist die uneigennützige Aufgabe, Raum zu schaffen, damit der andere sein kann, wer er ist.
- Die wahren Ursachen für so mache Deiner Krisen liegen in Dir selbst bzw. werden von Dir selbst geschaffen.
- Und schlechte Gedanken vermeiden zu wollen, beschwört sie eigentlich erst herauf.
- Viel wichtiger, als die Dinge richtig zu tun ist es, die richtigen Dinge zu tun.
- Du solltest Deine Energie also nicht mit der Bewältigung vermeidbaren Herausforderungen verschwenden.
- Deinen Weg kannst Du nur von dort aus beginnen, wo Du gerade bist, und das bedeutet, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.
- Denn die Wirklichkeit ist nicht so, wie Du sie gerne hättest. Sie ist nicht so, wie sie sein sollte. Sie ist nicht so, wie man Dir gesagt hat, dass sie sei. Sie ist nicht so, wie sie einmal war. Noch ist sie so, wie sie morgen sein wird. Die Wirklichkeit um Dich herum ist, wie sie ist.
- Du musst Dir wohl immer wieder in Erinnerung rufen, dass Veränderung nur stattfinden kann, wenn Du Dir der gegenwärtigen Situation bewusst bist.
- Denn die Wirklichkeit ist nicht so, wie Du sie gerne hättest. Sie ist nicht so, wie sie sein sollte. Sie ist nicht so, wie man Dir gesagt hat, dass sie sei. Sie ist nicht so, wie sie einmal war. Noch ist sie so, wie sie morgen sein wird. Die Wirklichkeit um Dich herum ist, wie sie ist.
Fazit: Mehr als zwei Dutzend tolle Geschichten zum Nachdenken
„Geschichten zum Nachdenken“ von Jorge Bucay ist ein inspirierendes Buch voller kurzer Erzählungen, die Leser und Leserinnen dazu einladen, sich mit zentralen Lebensfragen auseinanderzusetzen. Auf rund 120 Seiten präsentiert Jorge Bucay knapp 30 Geschichten, die mal nur eine Seite, mal deutlich länger sind – stets jedoch mit Tiefgang, Symbolkraft und einer Prise Poesie.
Bereits die zehnseitige Einleitung mit dem Titel „Die drei Wahrheiten“ bereitet auf das zentrale Anliegen des Autors vor: Die Einladung, sich selbst und das Leben mit anderen Augen zu sehen. Statt offensichtlicher Lektionen nutzt Jorge Bucay im Buch „Geschichten zum Nachdenken“ die Kraft des Geschichtenerzählens, um Einsichten auf subtile Weise zu vermitteln. Viele der enthaltenen Erzählungen wirken über das Lesen hinaus nach und entfalten ihre Wirkung oft erst beim Nachdenken im Anschluss.
Dabei rückt Jorge Bucay im Buch „Geschichtne zum Nachdenken“ zentrale Themen wie Selbstakzeptanz, persönliche Verantwortung, authentisches Leben und den Umgang mit eigenen Gedanken und Krisen in den Fokus – jedoch nie mit erhobenem Zeigefinger. Vielmehr bieten die Geschichten einen Raum, um sich selbst zu reflektieren und neue Perspektiven zu entdecken.
Wer bereit ist, sich wirklich Zeit für die einzelnen Erzählungen zu nehmen, wird mit einem Buch belohnt, das nicht nur unterhält, sondern auch bewegt – und das Potenzial hat, nachhaltig etwas im Denken zu verändern. – Daher kann ich das Buch vor allem im Bereich Selbst absolut weiterempfehlen!
Deine Meinung zum Buch "Geschichten zum Nachdenken" von Jorge Bucay
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Hinweise zur Buch-Review "Geschichten zum Nachdenken" von Jorge Bucay:
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