Buch-Review: Die Reden der großen Häuptlinge - Häuptling Seattle

Meine Buch-Review zu: Die Reden der großen Häuptlinge von Häuptling Seattle!

Der nordamerikanische Indianer-Häuptling Seattle, auch bekannt als Si’ahl, war ein angesehener Anführer der Suquamish und Duwamish, zweier Stämme der Küsten-Salish. Er wurde vermutlich 1786 auf Blake Island im heutigen US-Bundesstaat Washington geboren und verstarb am 7. Juni 1866 in der Suquamish-Reservation.

Bereits in jungen Jahren erlangte Seattle hohes Ansehen durch seine kriegerischen Erfolge gegen rivalisierende Stämme. Doch nicht nur als Krieger, sondern auch als geschickter Vermittler zwischen den indigenen Völkern und den weißen Siedlern machte er sich einen Namen. Eine zentrale Figur in seinem Leben war David Swinson Maynard, ein Pionier und Händler, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. David Swinson Maynard setzte sich maßgeblich dafür ein, dass die entstehende US-amerikanische Stadt Seattle nach dem Häuptling benannt wurde.

Häuptling Seattles Rede, die er 1854 vor Gouverneur Isaac Ingalls Stevens hielt, ist heute weltweit bekannt, obwohl ihre überlieferten Versionen stark variieren. Trotz der Unklarheiten um seine Rede bleibt Häuptling Seattle ein Symbol für den respektvollen Umgang mit der Natur und für das Ringen indigener Völker um ihr Land und ihre Rechte. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Suquamish-Friedhof in Washington, wo ihm ein Grabstein mit einer Inschrift zu Ehren seiner Verdienste gewidmet wurde.

Inhalt: Beeindruckende Reden großer Indianer-Häuptlinge aus ihrem langen, unermüdlichen Kampf für die Freiheit

Das Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ von Häuptling Seattle umfasst weit mehr als nur die bekannte Rede von Häuptling Seattle. Denn insgesamt finden sich auf fast 150 Seiten 16 Reden großer Indianer-Häuptlinge aus drei Jahrhunderten. Dementsprechend handelt es sich bei dem Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ auch nicht um ein Werk von Häuptling Seattle allein. Vielmehr ist es eine Zusammenstellung mit „Botschaften der indigenen Kulturen Nordamerikas„, wie der Untertitel vom Buch aus dem Anaconda Verlag besagt.

Da es kein Vorwort oder eine Einleitung gibt, möchte ich an dieser Stelle den treffenden Klappentext zitieren: „Die kraftvoll besonnene Rede des Duwamish-Häuptlings Seattle, mit der er 1854 vor den Gouverneur des Washington-Territoriums trat, ist das wohl berühmteste Dokument des Freiheitskampfes der indigenen Bevölkerung Nordamerikas gegen die Besiedlung ihres Landes. Hier versammelt sind die Reden von 16 großen Häuptlingen aus drei Jahrhunderten beeindruckende Zeugnisse einer Weltsicht, die Autonomie und das Leben im Einklang mit der Natur in den Mittelpunkt stellt.

Wäre ein Indianer so böse wie die weißen Männer, er könnte nicht unter uns leben.“ – Häuptling Black Hawk (1832)

Das Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ ermöglicht also einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der nordamerikanischen Indianer und ihren Freiheitskampf gegen die europäischen Siedler und die entstehenden Vereinigten Staaten von Amerika. Den Start macht dabei die Rede von Häuptling Powhatan im Jahr 1609, in dem sich die Lage in Nordamerika noch ganz anders liest als in den späteren Reden des 19. Jahrhunderts oder gar in der letzten Rede im Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ von Carlos Montezuma aus dem Jahr 1912.

So lässt sich beim Lesen vom Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ ein spannender Wandel von anfänglichem Misstrauen und Widerstand gegen die europäische Kolonisation hin zu einem zunehmenden Wunsch nach Frieden, Koexistenz und Gleichberechtigung beobachten. Die Reden spiegeln die tragische Geschichte des Landverlusts, der kulturellen Unterdrückung und des Kampfes der indigenen Völker Nordamerikas um ihre Identität und Freiheit wider. Damit sind sie ein eindringliches Zeugnis der Stärke, des Stolzes und der Weisheit der Indianer-Häuptlinge, die trotz widriger Umstände immer wieder für ihr Volk und ihre Kultur eingetreten sind.

Ein Stamm folgt auf den anderen, eine Nation löst die andere ab wie die Wellen des Meeres.“ – Häuptling Seattle (1854)

Wichtig dabei zu beachten ist, dass es im Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ aus dem Anaconda Verlag keine Einordnung erfolgt. Die einzelnen Reden sind lediglich nach den Jahren geordnet und mit den jeweiligen Autoren bzw. Häuptlingen überschrieben. Zudem gibt es an einigen Stellen ganz kurze Anmerkungen, um welche Personen und Orte es sich bei unklaren Schilderungen handelt. Ansonsten gibt es jedoch weder geschichtliche Hintergrundinformationen, noch Kommentare, um das Gesagte einzuordnen.

Dementsprechend sollte man das unglaublich interessante Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ aus dem Anaconda Verlag nicht als einzige Quellen nutzen, um die Geschehnisse zwischen 1609 und 1912 auf dem nordamerikanischen Kontinent zu bewerten. Vielmehr hilft das Buch, eine der beiden Seiten – und hier eben auch nur die, von ausgewählten Häuptlingen, deren Reden schriftlich festgehalten sind – besser verstehen zu können. Daraus ergeben sich durchaus auch einige spannende Learnings und Handlungsaufforderungen, von denen ich meine Favoriten etwas weiter unten in dieser Review zum Buch „Die Reden der großen Häuptlinge“ zusammengestellt habe.

Wir wollen keine Reichtümer, wir wollen Frieden und Liebe.“ – Häuptling Red Cloud (1870)

Eine Liste mit allen 16 Reden der großen Indianer-Häuptlinge aus dem Buch

  1. Häuptling Powhatan (1609)
  2. Häuptling Red Jacket (1805)
  3. Häuptling Red Jacket (1811)
  4. Häuptling Tecumseh (1811)
  5. Häuptling Pushmataha (1811)
  6. Häuptling Black Hawk (1832)
  7. Häuptling Osceola (1834)
  8. Häuptling Seattle (1854)
  9. Häuptling Red Cloud (1870)
  10. Häuptling Sitting Bull (1875)
  11. Häuptling Crazy Horse (1877)
  12. Häuptling Joseph (1879)
  13. Häuptling White Eagle (1881)
  14. Häuptling Sitting Bull (1882)
  15. Celsa Apapas (1901)
  16. Carlos Montezuma (1912)

Meine 5 Learnings

  1. Frieden und Einigkeit sind wichtiger als jegliche materielle Reichtümer und materieller Wohlstand.
    • Das Streben nach Reichtum kann zu Konflikten und Uneinigkeit führen.
    • Frieden und Einigkeit ermöglichen es, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und die Kultur zu bewahren.
  2. Freiheit ist das höchste Gut – und es gibt viele Menschen, die sehr viel dafür geben würden.
    • Freiheit, das Recht auf Selbstbestimmung und ein Leben nach eigenen Vorstellungen ist durch nichts zu ersetzen.
      • Einschränkung der Freiheit führt zu Unzufriedenheit und Widerstand.
        • Die Verteidigung der Freiheit ist ein Kampf, der sich immer wieder lohnt.
  3. Weisheiten, Traditionen und Bräuche der Ahnen sind wertvoll und sollten geehrt und bewahrt werden.
    • Traditionen und Bräuche vermitteln Werte, Wissen und eine Verbindung zur Vergangenheit.
    • Sie stärken den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft und prägen die Identität jedes Einzelnen.
    • Die Bewahrung der Traditionen ist ein Akt des Respekts gegenüber den Ahnen und zukünftigen Generationen.
  4. Gute Worte leben nicht lange, wenn keine Taten folgen.
    • Vertrauen wird durch Taten aufgebaut, nicht durch Worte.
    • Wer leere Versprechen gibt, verliert seine Glaubwürdigkeit.
    • Nur Handlungen, die mit den Worten übereinstimmen, zählen und bewirken Veränderungen.
  5. Einigkeit macht stark und verleiht Hoffnung, Zwietracht dagegen ist der Anfang vom Ende.
    • Uneinigkeit schwächt die Gemeinschaft und macht sie anfällig für äußere Einflüsse.

Meine 5 Handlungsaufforderungen

  1. Behandle andere so, wie Du selbst behandelt werden möchtest!
    • Sei also stets ehrlich, halte Abmachungen ein und nimm anderen nichts weg!
  2. Erkenne die Natur als heilige Mutter an und respektiere sie!
    • Vermeide es nach besten Kräften, die Natur zu verschmutzen oder sie auszubeuten!
    • Erkenne, dass der Mensch Teil der Natur ist und nicht über ihr steht!
  3. Hinterfrage Versprechungen und misstraue Menschen, die Dich schon mal getäuscht haben!
    • Traue nicht blindlings Autoritäten oder Versprechungen, die zu schön klingen, um wahr zu sein!
      • Fordere Beweise und überprüfe, ob Worte und Taten übereinstimmen!
    • Lerne aus der Vergangenheit und wiederhole nicht die Fehler, die andere vor Dir gemacht haben!
  4. Sei mutig und stolz auf Deine Identität!
    • Sei stolz auf Deine Wurzeln, Deine Kultur und Deine Tugenden!
  5. Stehe für die Gleichberechtigung aller Menschen ein, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder Herkunft!
    • Mache Dir bewusst, dass Gleichberechtigung sowohl die gleichen Rechte und Chancen als auch die gleichen Strafen und Verantwortungen umfassen sollte!
    • Verstehe zudem, dass Gleichberechtigung nicht zwingend die Forderung nach Anpassung ausschließen muss!

Fazit: Reden von 16 großen Indianer-Häuptlinge aus drei Jahrhunderten

„Die Reden der großen Häuptlinge“ aus dem Anaconda Verlag ist eine Sammlung von 16 bedeutenden Reden nordamerikanischer Indianer-Häuptlinge zwischen 1609 und 1912. Die Reden geben tiefe Einblicke in den Freiheitskampf der indigenen Völker gegen die europäische Kolonisation und den Verlust ihrer Heimat. Sie zeigen den Wandel von anfänglichem Widerstand hin zu einem Streben nach Frieden und Koexistenz.

Die Reden der großen Häuptlinge thematisieren dabei zentrale Werte wie Freiheit, Gemeinschaft und den Einklang mit der Natur. Dabei bleibt das Buch neutral und liefert keine zusätzlichen geschichtlichen Einordnungen oder Kommentare. Es dient somit vor allem als wertvolle Quelle, um die Perspektive der verschiedenen nordamerikanischen Indianerstämme bzw. ihrer Häuptlinge besser zu verstehen, ersetzt aber keine umfassende historische Analyse.

Immer wieder betonen die Indianer-Häuptlinge den hohe Wert von Freiheit, den Schutz der Traditionen und die Bedeutung von Taten statt leerer Worte. Zudem heben sie hervor, dass Einigkeit und Respekt die Grundlage für eine starke Gemeinschaft bilden. Die Reden der großen Häuptlinge laden also auch dazu ein, diese Weisheiten auf das eigene Leben zu übertragen und bewusster mit Natur, Kultur und Mitmenschen umzugehen. – Dementsprechend kann ich das Buch vor allem im Bereich Selbst absolut weiterempfehlen!

Deine Meinung zum Buch "Die Reden der großen Häuptlinge" von Häuptling Seattle

Kanntest Du „Die Reden der großen Häuptlinge“ bereits? – Wie ist Deine Meinung zu dem Buch von Häuptling Seattle?

Hinweise zur Buch-Review "Die Reden der großen Häuptlinge" von Häuptling Seattle:

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