Buch-Review: Das Buch vom Tee - Kakuzō Okakura

Meine Buch-Review zu: Das Buch vom Tee von Kakuzō Okakura!

Der japanische Kunstwissenschaftler Okakura Kakuzō, auch bekannt unter dem Namen Okakura Tenshin, war unter anderem auch ein großer Kulturförderer und Autor. Er wurde am 14. Februar 1862 in Yokohama geboren und lernte bereits früh Englisch an einer amerikanischen Missionarsschule. Später studierte er an der Universität Tokio Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre. Nach seinem Studium engagierte sich Okakura Kakuzō stark für die Bewahrung sowie die Erneuerung der traditionellen japanischen Kunst und stellte sich damit deutlich gegen die Verwestlichung der japanischen Kunst, um die traditionellen Techniken und Werte lebendig zu halten.

International bekannt wurde Okakura Kakuzō vor allem durch sein Werk „The Book of Tea„, in dem er die Teezeremonie als Ausdruck der japanischen Ästhetik und Lebensphilosophie darstellte. In weiteren Schriften wie „The Ideals of the East“ trat er für die kulturelle Einheit Asiens ein und setzte sich damit bewusst von der damals verbreiteten Modernisierungsbewegung ab, die eine stärkere Orientierung am Westen forderte.

Zeit seines Lebens verbrachte Okakura Kakuzō viel Zeit im Ausland, unter anderem in den USA, wo er als Direktor der asiatischen Kunstabteilung am Museum of Fine Arts in Boston tätig war. Er knüpfte enge Verbindungen zu Persönlichkeiten wie Rabindranath Tagore und Isabella Stewart Gardner. Seine Werke und sein Wirken hatten auch Einfluss auf Denker und Künstler wie Martin Heidegger und Ezra Pound.

Okakura Kakuzō starb am 2. September 1913 in Tokio, doch sein Vermächtnis lebt in der Bewahrung und Würdigung der japanischen Kunst und Kultur sowie seinen Werken fort. So erschien erst Anfang 2025 eine neue, deutsche Auflage von seinem Buch „Das Buch vom Tee“ im Anaconda Verlag, das ich in dieser Review ausführlich vorstellen möchte.

Inhalt: Viele spannende Einblicke in die asiatische Kultur - insbesondere den sogenannten Teeismus

Das Buch „Das Buch vom Tee“ von Kakuzō Okakura ist ein etwa 90 Seiten starkes Buch, das sich auf besondere Art und Weise mit dem sogenannten Teeismus beschäftigt und dabei unzählige Einblicke in die japanische Kultur gibt. Da das Buch „Das Buch vom Tee“ von Kakuzō Okakura weder ein Vorwort noch eine Einleitung hat, möchte ich an dieser Stelle den Klappentext vom Buch aus dem Anaconda Verlag zitieren:

Kakuzō Okakura »Buch vom Tee«, 1906 erstmals erschienen, ist nicht nur eine zarte poetische Hinführung zum Zeremoniell des Teegenusses, sondern gewährt erhellende Einblicke in die Geheimnisse japanischer Kultur. In sieben Kapiteln erzählt es von der engen Verbundenheit des Teekultes mit Taoismus und Zen-Lehre, schildert seinen Einfluss auf Architektur und Kunst, besonders auf die Blumensteckkunst Ikebana, und verdeutlicht, wie tief die rituelle Teebereitung im japanischen Lebensgefühl verwurzelt ist.

Teeismus war Taoismus in Verkleidung.“ – Kakuzō Okakura

Wie der Teeismus entstanden ist, erklärt Kakuzō Okakura direkt zu Beginn vom Buch „Das Buch vom Tee“ im Kapitel „Die Schale der Menschheit“ wie folgt: „Tee war zuerst Medizin und wurde dann zum Getränk. Im 8. Jahrhundert begann er in China im Reich der Poesie als eine höhere Form der Zerstreuung zu gelten. Im 15. Jahrhundert wurde er in Japan zu einer Religion des Ästhetizismus erhoben dem Teeismus.

Weiter schreibt Kakuzō Okakura: „Der Teeismus ist ein Kult, der auf der Verehrung des Schönen inmitten der gemeinen Dinge des täglichen Lebens beruht. Er lehrt Reinheit und Harmonie, das Mysterium der Mildtätigkeit und die Romantik der sozialen Ordnung. Er bedeutet im Wesentlichen die Anbetung des Unvollkommenen, denn der Teeismus ist ein behutsamer Versuch, in diesem unmöglichen Etwas, das wir Leben nennen, das Mögliche zu erreichen.

Der Teeismus ist die Kunst des Verbergens von Schönheit, damit sie entdeckt werden kann, die Kunst, anzudeuten, was man nicht zu enthüllen wagt.“ – Kakuzō Okakura

Schon anhand dieser wenigen Sätze aus dem Buch „Das Buch des Tees“ wird der Stil von Kakuzō Okakura teilweise deutlich: denn große Teile vom Buch aus dem Anaconda Verlag berichten aus der japanischen / östlichen Sicht des Autors über dessen Kultur und deren Geschichte. Zusätzlich teilt Kakuzō Okakura immer wieder wertvolle östliche Weisheiten, Prinzipien und Lehren aus dem Taoismus und dem Zen-Buddhismus, die er beide auch in seinen Grundzügen sehr eindrücklich und leicht verständlich beschreibt.

Kakuzō Okakura spart in seinem Buch „Das Buch vom Tee“ allerdings auch nicht an eigener Meinung und Kritik. Denn immer wieder merkt man deutlich, wie wichtig ihm die japanische und asiatische Kultur mit ihren Bräuchen und Lehren ist und wie sehr er sie durch die westliche Kultur bedroht sah, die immer mehr Einzug in Asien hielt und hält, während die östlichen Kulturen oft nur wenig Beachtung im Westen fanden und finden.

In der Religion liegt die Zukunft schon hinter uns. In der Kunst währt die Gegenwart ewig.“ – Kakuzō Okakura

Insgesamt ist das Buch „Das Buch vom Tee“ von Kakuzō Okakura also ein kurzes, aber unglaublich interessantes Büchlein, dass sich über den Teeismus -mit seinen Prinzipien, Teeräumen und Teemeistern – als Hauptthema auch mit vielen anderen spannenden Bereichen der asiatischen Kultur beschäftigt. So erhalten Leser und Leserinnen auf knapp 90 Seiten im Buch „Das Buch vom Tee“ von Kakuzō Okakura auch viele wertvolle Einblicke in den Taoismus sowie den Zen-Buddhismus und die Wertschätzung der Kunst in Asien.

Alle 7 Kapitel vom Buch "Das Buch vom Tee" von Kakuzō Okakura im Überblick

Damit Du Dir einen besseren Überblick über die Kapitel aus dem Buch von Kakuzō Okakura machen kannst, findest Du an dieser Stelle alle sieben Kapitel vom Buch „Das Buch vom Tee“ übersichtlich aufgelistet:

  1. Die Schale der Menschheit
  2. Die Schulen des Tees
  3. Taoismus und Zen-Buddhismus
  4. Der Teeraum
  5. Wertschätzung der Kunst
  6. Blumen
  7. Teemeister

Meine 5 Learnings

  1. Wer in sich selbst die Kleinheit der großen Dinge nicht fühlen kann, neigt dazu, in anderen die Größe der kleinen Dinge zu übersehen.
  2. Das Leben und unsere unbewussten Handlungen sind fortwährend Ausdruck und Offenbarung unserer geheimsten Gedanken.
  3. Die alltäglichsten Dinge des Lebens sind nicht weniger Ausdruck der Ideale eines Volkes als die kühnsten Höhenflüge von Dichtung und Philosophie.
  4. Die Stärke einer Idee liegt nicht weniger in ihrer Kraft, zeitgenössisches Denken zu durchbrechen, als in ihrer Fähigkeit, nachfolgende Bewegungen zu dominieren.
  5. Definition ist immer Begrenzung – das »Festgelegte« und »Unveränderliche sind lediglich Ausdrücke eines zum Stillstand gebrachten Wachstums.
    • Übersetzungen sind stets eine Form von Verrat und zeigen bestenfalls, die Rückseite eines Brokats – sämtliche Fäden sind erkennbar, nicht aber die Feinheit der Farben und der Gestaltung.

Meine 5 Handlungsaufforderungen

  1. Konzentriere Dich auf den gegenwärtigen Moment und den Prozess der Veränderung!
    • Sei flexibel und anpassungsfähig, anstatt Dich an starre Vorstellungen oder Ziele zu klammern und akzeptiere, dass das Ziel sich auf dem Weg offenbart!
    • Übe Achtsamkeit im Alltag, nimm den Fluss des Lebens wahr, sei offen für neue Erfahrungen und lass Dich von ihnen formen!
  2. Bemühe Dich, das Gleichgewicht der Dinge zu wahren und anderen Raum zu geben, ohne Deine eigene Integrität zu verlieren!
    • Schaffe eine Umgebung, die Ruhe und Ausgeglichenheit fördert!
    • Praktiziere aktives Zuhören und respektvollen Umgang!
  3. Lass starre Meinungen und Vorurteile los, um das Wesentliche zu erkennen!
    • Betrachte Dich als Teil eines größeren Zusammenhangs und handle im Einklang mit dem Wohl des Ganzen!
    • Übe dich im Loslassen von materiellen und immateriellen Anhaftungen!
  4. Betone die Entwicklung und das ständige Streben nach Verbesserung mehr als die Illusion der statischen Vollkommenheit!
    • Erlaube Deiner Vorstellungskraft, das Unvollendete zu ergänzen und die Kraft des Lebens in seiner Dynamik zu erkennen!
    • Sei neugierig und offen für neue Perspektiven und kultiviere Deine Kreativität sowie Deine Vorstellungskraft!
  5. Strebe nach einem kultivierten Geist und einer heiteren Gelassenheit in all Deinen Handlungen!
    • Erkenne die Vollkommenheit im Alltäglichen und bemühe Dich, selbst ein Ausdruck von Schönheit und Harmonie zu sein!
      • Kultiviere Deine Sinne und nimm die Schönheit Deiner Umgebung bewusst wahr!

Fazit: Interessante Einblicke in die asiatische bzw. japanische (Tee-)Kultur

„Das Buch vom Tee“ von Kakuzō Okakura ist ein etwa 90 seitiges Buch, das auf einfache und zugleich poetische sowie tiefgründige Weise in die Welt des sogenannten Teeismus einführt. Dabei geht es nicht nur um die Zeremonie des Teetrinkens selbst, sondern auch um die kulturellen, philosophischen und künstlerischen Traditionen, die damit verbunden sind. Kakuzō Okakura zeigt eindrucksvoll, wie Teeismus als eine Form von Taoismus und Zen-Buddhismus verstanden werden kann und dabei Reinheit, Harmonie, Mildtätigkeit und die Kunst, Schönheit im Alltäglichen zu entdecken, in den Mittelpunkt stellt.

In sieben Kapiteln beleuchtet Kakuzō Okakura neben der Geschichte und Entwicklung des Teeismus auch den Einfluss auf Architektur, Kunst – insbesondere Ikebana –, sowie das japanische Lebensgefühl insgesamt. Immer wieder teilt er östliche Weisheiten und macht deutlich, wie sehr er die asiatische Kultur schätzt und sie gleichzeitig gegenüber dem Einfluss westlicher Strömungen verteidigt.

Damit ist das Buch „Das Buch vom Tee“ von Kakuzō Okakura nicht nur eine Einführung in den Teeismus, sondern auch eine Einführung in andere Bereiche der asiatischen Kultur. Zudem ist es eine Einladung, die eigene Sicht auf das Leben, die Kunst und die kleinen Dinge des Alltags zu überdenken – alles verpackt in einer angenehm poetischen und tiefsinnigen Sprache. – Daher kann ich das Buch vor allem im Bereich Selbst absolut weiterempfehlen!

Deine Meinung zum Buch "Das Buch vom Tee" von Kakuzō Okakura

Kanntest Du „Das Buch vom Tee“ bereits? – Wie ist Deine Meinung zu dem Buch von Kakuzō Okakura?

Hinweise zur Buch-Review "Das Buch vom Tee" von Kakuzō Okakura:

Bei diesem Beitrag handelt es sich um Werbung und die Links in diesem Beitrag sind Affiliate-Links.

Ich empfehle auf meinem Blog ausschließlich Bücher, die mir selbst gut gefallen und neue Impulse gegeben haben. Diese bekomme ich teilweise kostenlos zugeschickt. Wenn Du ein Buch über die Links in meinen Beiträgen über Amazon kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Diese ermöglicht es mir, den Blog zu unterhalten und zu verbessern. Daher unterstützt Du mit dem Verwenden meiner Links diesen Blog. – Vielen Dank dafür!

Teile diesen Beitrag über:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert